
Fernbeziehungen sind nicht einfach. Nein so gar nicht. Es ist schwierig, so weit weg von seinem Liebsten zu wohnen und auch nicht jeder ist der Typ dafür. Ich wurde nun schon so oft von euch gefragt und darum erzähle ich euch heute, wie ich es schaffe, die Zeit ohne meine andere Hälfte überstehe und was wichtig in einer Fernbeziehung ist.Eine Fernbeziehung ist anders als eine „normale“ Beziehung. Und es gibt auch unterschiede bei Fernbeziehungen – es gibt die, wo sich beide nur am Wochenende sehen und die im gleichen Land wohnen und dann gibt es die, wo man unglaublich weit weg von einander lebt und man nicht weiß, wann man sich das nächste mal sieht. Zur letzten Kategorie gehöre ich. Über 8.600km wohnt er weg. 8.600km zu viel. Dazu kommen dann 7 Stunden Zeitverschiebung und während der Winterzeit sogar 8 Stunden. Nicht einfach, aber machbar. In eine Fernbeziehung muss man mehr Energie stecken, als in eine Beziehung in der man sich so gut wie täglich sieht. Man verbringt mehr Zeit alleine, als zusammen. Man hat sein eigenes Leben, weit weg vom Partner.
Es ist wirklich nicht einfach und ja ich weine viel. Vermisse ihn täglich – so sehr das es schmerzt. Doch dafür ist die Zeit umso schöner, wenn wir uns wieder sehen und auch jedes mal so, als ob man frisch verliebt ist, da es keinen wirklichen Alltagstrott zusammen gibt ~ Es gibt also Vorteile und Nachteile in einer Fernbeziehung.
Doch wie schafft man es trotz Distanz sich nicht fremd zu werden? Wie schafft man es die Zeit getrennt zu überstehen? Was tut man, wenn man den Liebsten so sehr vermisst, dass es weh tut? Was tun, wenn das nächste Wiedersehen so weit weg scheint? Ich habe mit der Zeit heraus gefunden, wie es am besten Funktioniert und mag meine Tipps gerne mit euch teilen:
- Vertrauen: Vertrauen ist das wichtigste in jeder Beziehung, aber in einer Fernbeziehung noch mehr. Euer Partner hat sein eigenes Leben. Er lernt neue Leute kennen, geht ohne euch feiern oder erlebt andere Dinge ohne euch. Das klingt hart, aber es ist so. Vertrauen ist die Grundlage jeder Fernbeziehung, ohne Vertrauen läuft gar nichts und man kann die Beziehung gleich sein lassen!
- An der Eifersucht arbeiten: Oh ja – die liebe Eifersucht. Wer kennt sie nicht? Ein neues Mädel auf Facebook geaddet? Ein Bild geliked oder kommentiert? Ihr merkt wie es in euch anfängt zu brodeln. Aber Vorsicht: Eifersucht ist der Beziehungskiller No. 1! Ich habe in der Fernbeziehung gelernt an meiner Eifersucht zu arbeiten und vertraue ihm. Er ist mit Mädels unterwegs? Na und? Ich treffe ja auch Kumpels und habe keinerlei Gefühle für diese. Viele sagen Eifersucht gehört dazu – klar, aber bitte im Rahmen. Auf keinen Fall sollte man den Partner beschuldigen oder die Eifersucht zu sehr zeigen – das geht nämlich gerne mal nach hinten los. Und wenn man doch mal Eifersüchtig ist? Einfach mit der besten Freundin Litern und schon fühlt man sich besser ~ Denkt immer daran. Ihr seid seine No. 1 und daran ändert sich nicht daran, auch wenn er mit einem Mädel, dass ihr nicht kennt bei Facebook befreundet ist!
- Schafft euch kleine Rituale: Schafft euch etwas im Alltag, dass nur euch beiden gehört. Der abendliche Anruf wenn man schlafen geht und der andere auf dem Weg zur Arbeit ist. Ein sonntägliches Skype-Date. Jeden Montag das gleiche Essen essen. Es gibt so viele Möglichkeiten um sich nahe zu sein, auch wenn man es nicht ist.
- Telefonieren/ Skypen: Sehr sehr wichtig! So oft wie möglich solltet ihr euch Zeit nehmen miteinander zu rede oder euch per Video zu sehen. Für mich ist es immer das schönste in der Woche. Zeit zu zweit in der man über alles reden kann, rumbanden kann und den Liebsten in Farbe und bewegt sieht! Auch kleine Videonachrichten wie z.B. bei Snapchat sind eine schöne kleine Geste.
- Gemeinsame Musik/Gemeinsame Erinnerung: Songs, die ihr zusammen gehört habt sind etwas besonderes. Wenn ich diese lieder höre erinnere ich mich an die schönen Momente, die wir gemeinsam hatten, während das Lied lief. Sie zaubern mir jedes Mal ein lächeln ins Gesicht, manchmal bringen sie mich aber auch zum weinen. Ein schmaler Grad! Ich schaue mir auch gerne Eintrittskarten und Co. an, von Dingen, die ich mit meinem Freund gemacht habe. Es hilft viel, sich an die schönen Momente zu erinnern! Auch Dinge, wie sein T-Shirt, dass nach ihm riecht hilft einem, wenn man seinen Liebsten sehr vermisst.
- Ziele setzten: Besonders wichtig für mich ist es zu wissen, wann ich ihn das nächste mal sehe. Auch wenn ich das genaue Datum nicht weiß, lege ich fest in welchem Monat ich zu ihm fliege und kann somit die Tage bis zum nächsten Wiedersehen zählen. Es hilf ungemein zu wissen, dass dieser Moment immer näher kommt und man die gemeinsame Zeit planen kann.
- Übertreibe es nicht: Ja, man liebt seinen Partner sehr, aber man sollte ihn auch sein Leben lassen. Man sollte nich ununterbrochen schreiben oder böse werden, wenn man keine Antwort für mehrere Stunden bekommt. Ich weiß wir Frauen würden am liebsten jede Sekunde schreiben, aber genau das kann nach hinten los gehen. Das heißt nicht, dass man gar nicht schreiben soll. Findet das beste Mittelmaß für euch. Nur weil er nicht schreibt, heißt es nicht, dass er euch nicht mehr mag und es gibt eben Tage, an denen man nicht so viel zu erzählen hat.
- Überraschungen: Klar mal eben vor der Tür stehen ist nicht drin. Aber Briefe oder Pakete sind immer eine tolle Überraschung für den Partner. Und nichts ist persönlicher als ein Handgeschriebener Brief. Aber auch hier gilt: Übertreibt es nicht, sonst ist es nichts besonderes mehr!
- Gemeinsame Zukunft planen: Fernbeziehung schön und gut, aber man möchte dies ja nicht für imme haben. Plant gemeinsam die Zukunft. Dies schweißt zusammen und lässt die temporäre Fernbeziehung erträglicher erscheinen. Dadurch hat man Hoffnung, dass der Zustand nicht für immer ist und in Zukunft ein „normales“ Liebesleben auf einen wartet.
- Das allein sein genießen: Oh ja! Das tu ich so gut ich kann. Ich sage immer, dass eine Fernbeziehung etwas wundervolles ist. Man kann seine Zeit genießen wie man mag und hat keine Probleme alles unter einen Hut zu bekommen. Man hat keinen Alltagstrott mit dem Freund. Ich habe jedes mal Schmetterlinge im Bauch, wenn ich ihn endlich wieder sehe und man erlebt so viele besondere Dinge zusammen, da man die kurze Zeit die man zusammen hat anders genießt und anders plant. Klar wäre es mir lieber ihn öfters zu sehen, aber im Moment geht es nun mal nicht anders und ich sehe es positiv so wie es gerade ist!
Das sind meine Erfahrungen und die Dinge, die ich mit der Zeit gelernt habe. Klar, jede Beziehung ist anders, aber so funktioniert es für uns am besten! Eine Fernbeziehung ist nicht einfach, aber machbar. Sie hat ihre Vor- und Nachteile. Zum Glück ist es nur temporär und ich kann es kaum erwarten, endlich ein gemeinsames Leben zu leben.
Seid ihr in einer Fernbeziehung? Wie kommt ihr damit klar? Was sind eure Tipps für Liebe auf Distanz?
Anna D
Ohje, ich muss ja zugeben, dass eh selber ganz schlecht bin, was Beziehungen angeht… Von daher klingt ne Fernbeziehung doch gar nicht so schlecht…? 😀
Nein Spaß, ich bin einfach nur der Typ Mensch, der gerne seine Ruhe hat, wenn er/sie/es zu Hause ist und sich dann nicht noch mit anderen Menschen rumschlagen muss.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Ausdauer für eure Beziehung! c: <3
Dorie
Ja seit einem Monat und für 3 weitere bin ich in einer Fernbeziehung. Vielleicht werden es aber sogar noch 9 weitere. Für uns ist das hart, weil wir eigentlich seit über einem Jahr zusammen wohnen und plötzlich sich nicht mehr täglich zu sehen ist eine ganz schöne Umstellung. Und man vermisst sich. Aber so kann jeder seine eigenen Erfahrungen machen. Und wichtig ist immer zu wissen, dass es ja nicht für immer ist. So lässt es sich aushalten.
Viel Glück weiterhin noch in deiner Fernbeziehung 🙂
Liebe Grüße, Dorie
Talasia
Meine erste richtige Beziehung damals war eine Fernbeziehung und soweit ich alles erinnere war es damals noch ok für mich. Heutzutage kann ich mir das aber irgendwie absolut nicht mehr vorstellen. Dadurch, dass mein Freund im Schichtdienst arbeitet hat auch jeder Mal seine Zeit für sich alleine und zudem kann man sich ja auch gut alleine beschäftigen, wenn er z. b. Playstation spielen will oder ich was für den Blog mache etc.
Und ja, die liebe Eifersucht kenne ich auch, manchmal schon schwer sie abzuschalten ^^
heilende-erneuerung
Mehr al 8.000 km ist natürlich schon sehr weit… ich persönlich finde es gut, wenn man einfach das Gefühl hat, der andere ist auch irgendwie in Reichweite, auch wenn es eine Fernbeziehung ist. Ansonsten finde ich, es hat beides seine Vor-und Nachteile. Ich brauche auch die Zeit allein und meinen eigenen Wohnraum, ich könnte es nicht haben, ständig mit dem anderen zusammenzuhängen. Man lernt dabei auch mehr zum Thema unabhängig zu sein, oft werden in Beziehungen diverse und meist unbewusste Abhängigkeiten eingegangen… Deine Tipps finde ich auf jeden Fall gut zusammengestellt!
Liebe Grüße von Caro
Maike
Ich glaube „Tipps“ sind immer super schwierig in solch einer Situation. Ich fohre seit 2 Jahren eine Fernbeziehung und das wird vermutlich noch circa 1-1,5 Jahre so bleiben – das wussten wir von Anfang an.
Man muss seinen ganz eigenen Weg finden damit umzugehen, was auch immer von der Situation beider Partner abhängig ist. Es ist definitiv nicht einfach. Bei jedem Wiedersehen jedoch weiß man wofür man das alles macht.
Was ich momentan ziemlich schwierig finde sind so manche Reaktionen aus dem Freundes und Familienkreis. Sicher möchten alle nur das beste aber ich rechtfertige mich ziemlich häufig dafür „warum ich mir das antue“. Geht es euch da ähnlich?
Ich meine, man braucht definitiv Menschen um sich herum, die einen manchmal runter holen und auch eine ungemütliche Wahrheit aussprechen können aber auf Dauer ist das anstrengend – auch wenn ich versuche mich da nicht zu sehr drauf einzulassen.
Anna Mireille
Oh man ehrlich gesagt fühle ich mich jetzt um einiges besser,mein Freund ist erst vor kurzem nach Hamburg gezogen und naja davor haben wir uns so gut wie täglich gesehen,da wir im selben Hotel gearbeitet haben und auch in diesem zusammen gewohnt haben.Als ich von Hamburg wieder nach Hause fahren musste war das der schwerste und tränenreichste Abschied den ich jemals hatte,ich hatte sogar schon die Befürchtung das ich das nicht überstehe,da er jetzt 375km von mir entfernt ist und diese Entfernung muss ich jetzt 21 Monate aushalten,da ich dann erst meine Ausbildung geschafft habe,doch als ich das hier von dir gelesen habe,habe ich gemerkt das wir bzw soweit zum größten Teil alles richtig mache,nur das gemeinsame Ritual fehlt noch und dann ist es passend.Es ist so toll zu wissen das es noch andere Frauen gibt die das selbe ,,Problem“ haben und es trotzdem schaffen,das gibt neuen Mut.Und jetzt bin ich mir sicher das es nicht unmöglich ist*-* <3DANKE!!!*-*
Luise
Hey ihr alle!
Ich führe seit fast einem Jahr eine Fernbeziehung nach Bolivien und ich kann auch sagen es ist alles andere als einfach. Auch für mich war damals der abschied alles andere als leicht und wir hatten damals nur ein paar wochen zusammen..seitdem kein wiedersehen, weil die Zeit einfach nicht vorhanden war und ein flug so teuer:-(
Normalerweise klappt das mit dem telefonieren gut aber trotzdem ist es sehr sehr schwer und kostet sehr viel Kraft. Jetzt habe ich den Flug für Mitte Juli gebucht und werde zwei monate bleiben! Ich freue mich einerseits sehr auf die zeit aber auf einmal kriege ich auch angst, was da auf mich zukommen könnte und wie man sich nach so langer Zeit verändert hat. Kennt ihr das Gefühl, dass man so lange getrennt war, dass man schon ganz gefühlskalt wird? Habt ihr irgendwelche tipps wie ich diese angst loswerde?